Pollenallergie: Allergietests bei Kindern

Laut RKI sind 15 Prozent der Menschen in Deutschland von einer Pollenallergie betroffen. Häufig entwickelt sich die Allergie im Kindes- oder Jugendalter. Im Frühjahr, wenn Frühblüher wie Birke, Erle und Haselnuss ihre Pollen freisetzen, ist es also nicht ungewöhnlich, dass Kinder mit allergischen Symptomen in die HNO-Praxis kommen. Wichtig ist es, die Auslöser früh ausfindig zu machen, um chronische Erkrankungen wie Asthma zu vermeiden.

Frühblüher und Kreuzallergien beachten

Die klassischen Symptome einer Pollenallergie bei Kindern sind Niesen, eine verstopfte oder laufende Nase, juckende Augen und, in schlimmeren Fällen, asthmatische Beschwerden. Aber auch atopische Erkrankungen treten immer wieder auf. Deshalb lohnt es sich, ein wachsames Auge auf mögliche Kreuzallergien zu haben, bei denen Pollen auch Reaktionen auf Nahrungsmittel oder andere Allergene auslösen. So kann ein Kind, das allergisch auf Birkenpollen reagiert, auch auf Äpfel, Karotten oder Nüsse mit Juckreiz im Mund oder anderen allergischen Symptomen reagieren. Das orale Allergiesyndrom ist bei Kindern mit Pollenallergie nicht ungewöhnlich.

Die richtigen Allergieauslöser identifizieren

Für die passende Behandlung ist es zunächst wichtig, die Allergieauslöser zu bestimmen. Eine gründliche Anamnese, bei der auch auf familiäre Allergiegeschichten eingegangen wird, ist der erste Schritt. Denn laut der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst liegt das Risiko für Kinder, deren Eltern an einer Pollenallergie leiden, selbst eine Allergie zu entwickeln, bei über 60 Prozent. Für die allergische Anamnese kann die Ziffer 30100 bis zu vier Mal im Behandlungsfall abgerechnet werden.

Darüber hinaus können ein Pricktest, eine Blutabnahme zur RAST-Bestimmung und ein nasaler Provokationstest helfen, die genauen Allergene zu identifizieren. Wenn Eltern auf Nummer sicher gehen wollen, bietet sich auch ein erweiterter Pricktest als Wahlleistung an. Mit diesem kann auch eine Allergie auf Kaninchen, seltenere Milbenarten oder Gräser-, Kräuter- und Baumallergien getestet werden. In unserem Whitepaper finden Mitglieder Tipps zur Abrechnung sowie eine Patienteninformation und einen Wahlleistungsvertrag zum Ausdrucken.

Allergien behandeln – vom Nasenspray bis zur Immuntherapie

Die Behandlung von Allergien und atopischen Erkrankungen bei Kindern erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Medikamentöse Therapien, wie Antihistaminika, Chromoglycin-Präparate sowie topische Kortikosteroide sind oft effektiv, um die Symptome zu lindern. Auch salzhaltige Nasensprays und Nasenduschen können unterstützen. In vielen Fällen kann eine Hyposensibilisierung als SCIT oder SLIT– auch während der Saison – eine langfristige Lösung bieten. Bei Milbenallergien sollte auch ein Encasing empfohlen werden.

Beratung der Eltern ist das A und O

HNO-Ärzt*innen können viel für ihre jungen Patient*innen bewirken. Neben der genauen Diagnose und Behandlung ist eine umfassende Aufklärung der Eltern über die Allergieauslöser und -mechanismen entscheidend. Da hierfür die Zeit in der Praxis häufig nicht ausreicht, bietet es sich an, Informationsbroschüren parat zu halten oder auf seriöse Webseiten zu verlinken. Auch kurze Videos oder Texte auf der eigenen Webseite können hier sehr hilfreich sein und zum positiven Image der Praxis beitragen.

Digitalisierung

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