Das Burning-Mouth-Syndrom (BMS) ist ein komplexes Krankheitsbild, das durch Schmerzen, Brennen oder Kribbeln im Mund gekennzeichnet ist. Da es relativ selten auftritt, fehlt es HNO-Ärzt*innen häufig an Erfahrung mit dem Syndrom. Gleichzeitig berichten Patient*innen in der HNO-Praxis jedoch regelmäßig von ähnlichen Symptomen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das BMS in der HNO-Praxis erkennen und effektiv behandeln.
Das Burning-Mouth-Syndrom gehört zu den chronischen idiopathischen Gesichtsschmerzen. Die Prävalenz weltweit liegt zwischen 0,7 % und 4,6 %. Besonders häufig betroffen sind Frauen nach der Menopause im Alter zwischen 45 und 60 Jahren. Betroffene berichten von Brennen, Stechen, Schmerzen oder Kribbeln auf der Zunge sowie gelegentlich an der Mundschleimhaut oder den Lippen. Die Symptome treten häufig morgens auf und verstärken sich im Laufe des Tages, wobei auch andere Schmerzverläufe möglich sind. Da oft keine eindeutigen klinischen Ursachen festgestellt werden können, handelt es sich bei BMS um eine Ausschlussdiagnose.
Die Ursachen des Burning-Mouth-Syndroms sind vielfältig und reichen von dentooralen bis hin zu allgemeinen und psychosomatischen Faktoren:
Bei der Vielzahl möglicher Ursachen ist eine differenzierte und interdisziplinäre Diagnostik entscheidend. HNO-Ärzt*innen sollten eine umfassende Anamnese durchführen, um die Symptome besser einzugrenzen. Nutzen Sie dazu unsere Anamnese-Checkliste:
[ ] Lokalisation: Wo genau treten die Schmerzen auf?
[ ] Eingrenzung: In welchen Situationen treten die Schmerzen auf?
[ ] Ursachen: Rauchen Sie? Tragen Sie eine Prothese? …
[ ] Ernährung: Verwenden Sie scharfe Gewürze? Trinken Sie Alkohol? …
[ ] Weitere Erkrankungen: Haben Sie weitere Erkrankungen?
[ ] Medikamentenanamnese: Welche Medikamente nehmen Sie aktuell?
Die vollständige Checkliste zum Burning-Mouth-Syndrom finden Sie in unserem Mitgliederbereich.
Je nach den Ergebnissen der dentooralen, allgemeinen und psychosomatischen Abklärung wird entschieden, ob ein primäres (idiopathisches) oder sekundäres (organisches) BMS vorliegt. Daraus ergeben sich folgende Therapieansätze:
Das Burning-Mouth-Syndrom ist als Krankheitsbild schwer zu fassen. Neben der sorgfältigen, interdisziplinären Diagnostik ist vor allem ein ausführliches Aufklärungsgespräch wichtig. Denn Patient*innen sollen beruhigt werden, dass dem Syndrom keine gefährliche organische Ursache zugrunde liegt und es Möglichkeiten gibt, ihnen zu helfen. HNO-Ärzt*innen spielen eine zentrale Rolle, um Patient*innen mit Burning-Mouth-Syndrom die Hilfe und Unterstützung zu bieten, die sie brauchen.
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