Vorsicht bei Sinnesstörungen im Alter

Sinnesstörungen sind in der Bevölkerung vor allem unter älteren Personen verbreitet. Allerdings werden die Einschränkungen oftmals erst erkannt, wenn Patient*innen beispielsweise häufiger stürzen. Umso wichtiger ist es, aufmerksam für Sinnesstörungen im Alter zu sein. Vor allem HNO-Ärzt*innen können Hörminderungen, Geruchsstörungen oder Einschränkungen des Gleichgewichtssinnes einfach diagnostizieren und therapieren.


Die Bedeutung des Alters für Sinnesstörungen

Im fortschreitenden Lebensalter kommt es zu einem allmählichen Abbau der Hör- und Gleichgewichtsfunktion im Innenohr sowie zu einem Nachlassen des Geruchsvermögens. Neben verschiedenen Erkrankungen der Sinnesorgane sind vor allem altersbedingte degenerative Prozesse dafür verantwortlich. Werden solche Einschränkungen nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu dramatischen Folgen kommen.


Hörvermögen und Gleichgewicht


Ab etwa dem 50. Lebensjahr nimmt die Leistungsfähigkeit des Gehörs und auch des Gleichgewichtsorgans im Innenohr kontinuierlich ab. Die damit einhergehende Hörminderung und Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinnes werden von Betroffenen häufig erst spät erkannt oder als altersgegeben hingenommen. Dabei ist es wichtig zu handeln: Eine altersbedingte Schwerhörigkeit führt vermehrt zu Depressionen und Demenzerkrankungen. Zudem kommt es durch Gleichgewichtsstörungen im Alter gehäuft zu Stürzen. Für ältere Personen kann das lebensbedrohlich sein, da insbesondere Senior*innen sich nicht immer vollständig von den Folgen erholen. HNO-Ärzt*innen empfehlen daher regelmäßige Untersuchungen der Innenohrfunktion ab dem 50. Lebensjahr. Besonders tückisch: Auch die anderen Funktionssysteme, die an der Gleichgewichtsregulierung beteiligt sind, wie das Sehen oder die Tiefensensibilität, nehmen im Alter ab. Zusammen mit Erkrankungen des Bewegungsapparates nimmt daher die Sturzgefahr exponentiell mit dem Alter zu.


Riechwahrnehmung

Auch das Riechvermögen lässt im Alter nach. Ab dem 80. Lebensjahr ist dieser Sinn bei fast einem Drittel der Senior*innen eingeschränkt – und das ist nicht ungefährlich. Eine fehlende Riechwahrnehmung kann weitreichende Folgen haben, zum Beispiel wenn Gefahren wie Brandgerüche nicht mehr wahrgenommen werden.


Wie HNO-Ärzt*innen helfen können

Funktionen wie das Hören und Riechen sollten daher im Alter regelmäßig überprüft werden. Eine frühzeitige Diagnostik kann nicht nur schwerwiegende Folgen verhindern, sondern auch die Lebensqualität von Patient*innen wesentlich verbessern. HNO-Ärzt*innen sollten ihre Patient*innen daher ab fünfzig Jahren bewusst auf die Möglichkeit von Vorsorgeuntersuchungen in ihrem Fachgebiet hinweisen und sie für das Thema sensibilisieren.

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Foto Quelle: pixabay

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